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Matcha vs. Hojicha - Unterschiede in Geschmack, Wirkung, Herstellung und Tradition

  • Moritz
  • 2 days ago
  • 3 min read

Matcha und Hojicha gehören beide zur Welt der japanischen Grüntees und dennoch zeigen sie starke Unterschiede auf. Sie sind in Farbe, Aroma, Wirkung und ihrem kulturellem Einsatz deutlich verschieden. Beide Tees stammen aus der selben Pflanze - Camellia sinensis - und dennoch führt ihre Verarbeitung zu zwei vollkommen unterschiedlichen Geschmackswelten. In diesem Artikel erklären wir die die wichtigsten Unterschiede, wie sich die beiden Tees Geschmacklich unterscheiden und wie sie funktional und traditionell voneinander abgegrenzt sind.


Herkunft und Grundidee - zwei Tees, ein Ursprung

Matcha und Hojicha basieren beide auf grünem Tee, unterscheiden sich dennoch bereits im Ursprungsmaterial:

  • Matcha wird aus Tencha gewonnen. Tencha ist die Bezeichnung für hochwertige, beschattete Teeblätter - befreit von Stängel und Blattrippen.

  • Hojicha wird aus Bancha hergestellt - später geerntete Blätter sowie Trieben und Stängel.


Während Matcha historisch enger an die japanische Teezeremonie gebunden ist, entwickelte sich Hojicha eher als ein alltagstauglicher Tee.


Herstellung - Beschattung vs. Röstung


Matcha

Für Matcha werden die Teesträucher etwa drei Wochen vor der Ernte beschattet. Die Pflanze bildet dadurch mehr Chlorophyll und Amonisäuren aus. Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, getrocknet und entstielt bevor sie zu Tencha werden. Anschließend werden sie langsam in Granitsteinmühlen zu sehr feinem Pulver vermahlen.


Merkmale:

  • intensive grüne Farbe

  • hohe dichte an L-Theanin

  • feine, leicht süßliche Umami Note


Hojicha

Hojicha wird nach der klassischen Grüntee-Dämpfung zusätzlich geröstet. Dieser Röstprozess verändert die Farbe und Aromaprofil stark und reduziert gleichzeitig den Koffeingehalt.


Merkmale:

  • braune bis rotbraune Farbe

  • nussig-röstiges Geschmacksprofil

  • koffeinärmer als Matcha


Geschmack - Frische vs. Röstaromen


Matcha

Matcha schmeckt je nach Qualität umami-reich, vegetal, leicht süßlich und hat eine typische Grünteebitterkeit. Die Textur spielt beim Geschmack eine große Rolle: Durch die richitge Technik beim aufschlagen, entsteht ein cremiger, dichter Körper.


Typische Geschmacksnoten:

  • Umami

  • frisches Grün

  • leichte süße

  • ölige, volle Textur


Hojicha

Hojicha schmeckt hingegen sanft und angenehm rund. Die Röstaromen erinnern an Nüsse, Karamell oder geröstetes Getreide. Bitterkeit ist hingegen kaum vorhanden weshalb Hojicha besonders zugänglich ist - vor allem für Menschen die Matcha zu "grasig" empfinden.


Typische Geschmacksnoten:

  • Röstaromen

  • Karamell

  • leichte Süße

  • milder, weicher Körper


Koffein & Wirkung - Fokus vs. Ruhe


Matcha

Da beim Matcha das ganze Blatt konsumiert wird, enthält er deutlich mehr Koffeein als ein klassischer Tee-Aufguss. Gemeinsam mit der Aminosäure L-Theanin entsteht ein wacher, aber klarer und stabiler Fokus, den viele angenehmer als Kaffee empfinden.


Wirkung:

  • anregend

  • fokussierrend

  • langanhaltend, ohne hohen und schnellen Höhepunkt


Hojicha

Hojicha gehört zu den koffeinärmsten Grüntees überhaupt. Durch die Kombination aus Röstung und der Verwendung älterer Blätter wind ein sehr mild wirkender Tee gewonnen. Viele trinken Hojicha daher bewusst am Abend.


Wirkung:

  • beruhigend

  • magenfreundlich

  • ideal für späte Tageszeiten


Tradition & kultureller Kontext

Matcha ist eng mit der japanischen Teezeremonie (Chanoyu) verbunden. Er steht für Achtsamkeit, Präzision und kultivierte Einfachheit. Auch heute noch hat Matcha einen besonderen Stellenwert – sowohl als Tee als auch als Zutat in moderner japanischer Patisserie.


Hojicha hat eine eher alltägliche Rolle. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Kyoto populär, weil röstende Teehändler aus übrig gebliebenen Blättern einen milden Tee entwickelten, der schnell begeistert hat. Heute wird Hojicha in Japan oft zu Mahlzeiten serviert, in Cafés verwendet oder für Desserts eingesetzt.


Fazit - zwei Tees mit klaren Profilen

Matcha ist frisch, intensiv, belebend – perfekt, wenn Fokus, Energie und ein charakterstarker Geschmack gewünscht sind.


Hojicha ist mild, geröstet und entspannt – ideal für Abende, für sensible Menschen oder für alle, die ein rundes Teeprofil ohne Bitterkeit bevorzugen.


Beide sind fester Bestandteil der japanischen Teekultur, bedienen aber unterschiedliche Anwendungsbereiche. Am Ende ergänzen sich Matcha und Hojicha mehr, als dass sie miteinander konkurrieren – beide zeigen auf ihre eigene Art, wie vielfältig und zeitlos japanischer Tee sein kann.







 
 
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